Arbeit während der Pandemie – Teil 1: Gastronomie

Als linke Arbeiter_innen sind wir sehr daran interessiert, welche Auswirkungen die Covid-19-Pandemie auf unser Arbeitsleben hat. Für uns ist der Austausch darüber ein wichtiger Schritt hin zu einer Praxis, mit der wir uns gegen die Zumutungen von Wirtschaft und Politik wehren können. Deshalb haben wir eine Umfrage unter unseren Mitgliedern und Freund_innen gestartet, um mehr darüber herauszufinden – anonym und schonungslos ehrlich.

Wenn ihr auch etwas berichten wollt, meldet euch gerne bei uns!

Den Anfang macht die Situation in der Gastronomie:

Fragebogen zur aktuellen beruflichen Situation während COVID-19

  1. A. In welcher Branche bist du tätig und welchen Beruf übst du aus?

Gastronomie, Küchenhilfe

  1. B. Was gehört zu deinen täglichen Aufgaben in deinem Berufsstand?

Abwaschen, Küche putzen, Teller anrichten

2. Welche Beweggründe haben dich zu deinem Beruf verleitet?

Ich war jung und brauchte das Geld

3. Wie hat dir dein Beruf bislang (vor COVID-19) gefallen?

Ganz in Ordnung

4. Was bewegt dich an deinem Beruf am meisten?

Nichts?

5. Wie zufrieden bist du momentan mit deinem Beruf?

Ist okay, aber nicht auf Dauer

6. A. Wie hat sich dein Arbeitsalltag durch Corona verändert: Welche Sicherheitsregelungen gibt es bezüglich COVID-19 für den Schutz der Mitarbeitenden (und falls Kund:innen oder Patient:innen, dann für diese?)

Ja, die Gastronomie hat ein erweitertes Sicherheitskonzept, u.A. die Aufnahme von den Daten der Gäste um Infektionsketten nachvollziehen zu können, sollte es zu einem Fall von Covid-19 kommen; Maskenpflicht für die Mitarbeiter:innen, Maskenpflicht für die Gäst:innen außerhalb des Platzes (z.B. auf dem Weg zu Toilette), Sicherheitsabstand von 1,5m zwischen den Tischen

6. B. Wie bewertest du die Sicherheitsmaßnahmen an deiner Arbeitsstelle?

Gut, allerdings besteht weiterhin eine hohe Infektionsgefahr im Innenbereich (→ Aerosolbildung)

7. Hat sich deine Arbeitsbelastung (z. Bsp. Aufgaben/Zeit, Stress und Schwierigkeit der Aufgaben, Arbeitszeit) verändert?

Ja, ich muss jetzt zusätzlich regelmäßig die Tische und Türklinken desinfizieren

8. A. Hat sich deiner Wahrnehmung nach der Umgang unter den Mitarbeitenden verändert? Wenn ja, wie?

Nein

8. B. Hat sich der Umgang mit deiner Vorgesetzten Person verändert? Wenn ja, wie?

Nein

8. C. Empfindest du eine veränderte Wahrnehmung deines Berufes in der Gesellschaft, persönlich, und/oder unter deinen Mitmenschen?

Etwas, die meisten Menschen freuen sich sehr, dass wir wieder offen haben

9. A. Hat sich deine finanzielle Situation durch die aktuelle Corona-Krise verändert? Wenn ja, wie?

Ich bin auf 450€ Basis angestellt und mir sind sämtliche Stunden weggefallen, weil wir 2 Monate komplett geschlossen hatten.

9. B. Falls sich deine finanzielle Situation durch die Krise negativ verändert hat: Wie bewältigst du die Situation/den Engpass?

Meine Eltern konnten ein bisschen aushelfen und ich habe Grundsicherung beantragt (was definitiv nicht so schnell und unbürokratisch ging wie das in den Medien dargestellt wurde)

10. A. Wie zufrieden bist du mit den aktuellen Corona-Beschränkungen und Lockerungen in Bezug auf deinen Berufsstand?

Ist in Ordnung, allerdings finde ich die Öffnung der Innenräume verfrüht, da dort das Ansteckungsrisiko höher ist.

10. B. Welche Maßnahmen würden deine Arbeitssituation verbessern und dir die Arbeit erleichtern? Was wünscht du dir von der Politik und deinem/r Arbeitgeber/in in Bezug auf deine Arbeit und Branche?

Maßnahmen die die Arbeitssituation verbessern sind eher schwierig, ein digitales Bestellsystem würde immerhin den Kontakt zu Kund:innen noch weiter reduzieren, ist aber für Kleinbetriebe nicht so einfach umzusetzen.

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